Bunte Diagramme

Eine professionelle Website ist das Herzstück jedes erfolgreichen Online-Auftritts. Doch welche monatlichen Kosten kommen auf Website-Betreiber zu?

In diesem Artikel biete ich dir einen kompakten und dennoch recht detaillierten Überblick über die verschiedenen Kostenfaktoren, die bei der Pflege und dem Betrieb einer Website anfallen. Zusätzlich gebe ich dir wertvolle Tipps zur Kosteneinsparung und Planung.

Ich konzentriere mich hier generell auf WordPress-Webseiten, was die Technik angeht, mache aber auch einen kurzen Exkurs in Richtung Baukastensysteme.

Zum Schluss folgen noch Beispiele aus der Praxis, die laufende Kosten einer Website greifbarer machen.

Technik

1. Domainkosten

Die Domain ist die Adresse deiner Website im Internet. Je nach Domain-Endung (.de, .com, .org) und Beliebtheit der Domain variieren die Kosten zwischen 5 und 50 Euro pro Jahr.

  • Beispiel: Eine .de-Domain kostet durchschnittlich 5-15 Euro pro Jahr.
  • Premium-Domains: Beliebte oder kurze Domains können mehrere Hundert Euro kosten.
  • Tipp 1: Nutze Domain-Registrierungsaktionen von Hosting-Anbietern für das erste Jahr.
  • Tipp 2: Manche Hoster geben kostenlos eine bis sogar fünf Domains, wenn man ein Hosting-Paket bei ihnen bucht. Nutze das zu deinem Vorteil.

2. Hosting-Kosten

Ohne Hosting keine Website – du brauchst einen Server, auf dem die Website gespeichert (gehostet) ist. Hosting brauchst du also, damit du darauf die Software wie WordPress installieren und verwalten kannst (beachte hier auch den nächsten Punkt – Baukastensysteme – da ist das Hosting inklusive).

Die monatlichen Kosten für Hosting variieren je nach Leistungsumfang und Anbieter.

  • Shared Hosting: 3-10 €/Monat (für kleine Websites und Blogs geeignet) – du teilst deinen Server mit anderen Webseiten – wie viele es sind, kommt auf den Hoster und das gebuchte Paket an
  • VPS Hosting: 10-50 €/Monat (für mittelgroße Websites mit mehr Traffic)
  • Dedicated Hosting: 50-200 €/Monat (für große, ressourcenintensive Websites)
  • Cloud Hosting: 10-300 €/Monat (flexible Lösung für skalierbare Websites)

Tipp 1: Vergleiche Hosting-Anbieter und achte auf versteckte Kosten wie zusätzliche Speicherplatzgebühren.

Tipp 2: Achte darauf, dass dein Hoster dir kostenlose SSL-Zertifikate für deine Domains zur Verfügung stellt. Daumenregel: wenn man nicht das billigste Paket kauft, kriegst du auch die Zertifikate. Damit sorgst du für eine sichere Verbindung vom Browser zu deiner Website (https://…).

Tipp 3: Brauchst du wirklich eine schnelle Website, kaufe nicht das günstigste Hosting.

3. Website-Baukasten-Systeme: Wix, Jimdo & Co.

Nicht jeder möchte sich mit Hosting und technischen Details herumschlagen. Website-Baukästen wie Wix, Jimdo oder Squarespace versprechen einfache Lösungen für die Erstellung von Webseiten (was sehr verlockend ist; bei der Website geht es aber nicht nur um die Technik).

  • Wix: 13-177 €/Monat (abhängig vom Plan)
  • Jimdo: 11-45 €/Monat (abhängig vom Plan)
  • Squarespace: 12-36 €/Monat (abhängig vom Plan)

(Stand Jan. 2025)

Vorteile:

  • Keine technischen Vorkenntnisse notwendig
  • Hosting inklusive (Domain nicht)
  • Vorlagen und Design-Tools verfügbar

Nachteile:

  • Hier und da eingeschränkte Anpassungsmöglichkeiten
  • Es kann langfristig teurer sein als eigenes Hosting
  • Du bist an die gewählte Plattform gebunden und kannst deine Website nicht schnell woanders hin umziehen, außer sie neu zu erstellen.

Tipp 1: Für kleinere Projekte oder persönliche Webseiten können Baukästen eine kostengünstige und zeitsparende Lösung sein. Bei manchen kannst du sogar kostenlos starten.

Tipp 2: Vergiss nicht, dass du auch eine Domain kaufen und jährlich bezahlen musst.

4. Wartung und Updates

Regelmäßige Updates und Wartungen sind essenziell, um die Website sicher und performant zu halten. Viele Agenturen bieten monatliche Wartungspakete an.

Tipp: Bei kleinen Websites kannst du grundlegende Wartungsarbeiten selbst durchführen.

Preise variieren hier sehr stark je nach angebotener Leistung:

  • Basis-Wartung: 20-50 €/Monat (Updates, Sicherheitschecks)
  • Erweiterte Wartung: 50-200 €/Monat (inklusive regelmäßiger Backups und Fehlerbehebungen)

5. Tools und Plugins

Je nach Art der Website benötigst du spezielle Tools und Plugins.

  • Premium-Plugins: 0-50 €/Monat
  • Analytik-Tools: 0-100 €/Monat
  • Sicherheits-Plugins: 0-30 €/Monat
  • Newsletter-Tools: 10-50 €/Monat

Tipp: Viele Plugins bieten kostenlose Basisversionen an, die häufig mehr als ausreichend sind.

6. Zusätzliche Kostenfaktoren

  • Rechtliche Absicherung (Impressum, Datenschutz): 50-500 €/Jahr
  • Schulungen: je nach Bedarf und Kosten

Ja, auch das kostet Geld. Entweder nimmst du hier eine Rechtsberatung in Anspruch oder du nutzt Dienste wie eRecht24, wo du gegen eine (monatliche) Gebühr deine Rechtstexte erstellen kannst.

Verändert sich die Website mit der Zeit, weil du etwa neue Marketing-Maßnahmen einführst, die in der Datenschutzerklärung erwähnt werden müssen, musst du diese Texte entsprechend anpassen.

Marketing

Die Kosten einer Website nur auf die Technik zu reduzieren, bringt recht wenig – denn ohne gezielte Marketingmaßnahmen bleibt sie vermutlich unentdeckt und erfüllt seine eigentliche Funktion nicht: dir zu helfen Geld zu verdienen.

1. Content-Erstellung und Pflege

Neue Inhalte sind wichtig für SEO (Suchmaschinenoptimierung) und Nutzerbindung. Hier kannst du mit Copywritern und anderen Dienstleistern arbeiten, die diesen Part übernehmen.

  • Textbeiträge: 50-300 €/Beitrag
  • Bilder und Grafiken: 20-100 €/Bild
  • Videos und Animationen: 100-1.000 €/Projekt

Tipp 1: Plane monatliche Redaktionsmeetings, um regelmäßig frischen Content zu veröffentlichen.

Tipp 2: Sparen kannst du, indem du selbst Content erstellst. Beachte jedoch, dass gute Copywriter ihr Zeug gut beherrschen und die Texte nicht nur gut erstellen sondern auch entsprechend optimieren können. Das hilft deiner Website, mehr Besucher anzulocken.

2. SEO-Dienstleistungen und andere Marketingmaßnahmen

Suchmaschinenoptimierung und Online-Marketing sind entscheidend für die Sichtbarkeit deiner Website.

  • SEO-Agentur: 300-2.000 €/Monat
  • Anzeigenschaltung (z.B. Google Ads): Flexibles Budget für die Anzeigen, Betreuungskosten sind extra zu zahlen
  • Social Media Management: 200-1.000 €/Monat
  • E-Mail-Marketing/Tools: 10-300 €/Monat

Tipp 1: Nutze kostenlose SEO-Tools (z.B. Plugins wie Yoast, AIOSEIO oder Rankmath) für grundlegende Optimierungen.

Tipp 2: Du musst unbedingt Google Search Console für deine Website einrichten. Dieses kostenlose Werkzeug von Google zeigt dir super genau, für welche Schlüsselwörter bei Google deine Seite auf welchem Platz erscheint.

Konkrete Beispiele für monatliche Website-Kosten

Hier muss ich eines vorweg schicken: Jede Website ist anders und verfolgt je nach Unternehmenszielen andere Ziele. Das hat einen großen Einfluss auf die Kosten.

Beispiel 1: Kleine Website für ein lokales Unternehmen

Eine Website, die einmal richtig vorbereitet und erstellt wurde für eine Dienstleistung, die lokal gesucht wird. Die Konkurrenz ist überschaubar und es braucht nicht zu viel Content-Erstellung sowie andere SEO-Maßnahmen:

  • Domain: 10 €/Jahr
  • Shared Hosting: 5 €/Monat
  • Plugins / Tools: keine bzw. kostenlose Versionen
  • Wartung: 0 €/Monat (wird automatisch erledigt)
  • Content-Erstellung: keine
  • SEO-Tools: 0 €/Monat

Gesamtkosten pro Monat: ca. 6 €

ROI: In Verbindung mit einem Unternehmensprofil (kostenlos) bei Google generiert die Website regelmäßig anfragen.

Beispiel 2: Unternehmens-Website mit Fokus auf SEO und Content

Eine Website, die konkurrenzfähig bleiben möchte, dauerhaft neuen Content und permanente SEO-Betreuung braucht. Die Kosten für Contenterstellung, Conversion-Rate-Optimierung und SEO-Maßnahmen sind eher konservativ gerechnet.

  • Domain: 10 €/Jahr
  • Hosting: 15 €/Monat
  • Wartung: 50 €/Monat
  • Content-Erstellung: 12 Artikel/Jahr → 200 €/Monat
  • SEO-Agentur: 500 €/Monat
  • Backlink-Aufbau: 100 €/Monat
  • Performance-Optimierung: 50 €/Monat
  • Newsletter-Tool: 20 €/Monat

Gesamtkosten pro Monat: ca. 935 €

ROI: Eine optimierte Website kann durch erhöhte Sichtbarkeit, Conversions und wiederkehrende Kunden langfristig einen hohen ROI bieten.


Wie du siehst, können die monatlichen Kosten einer Website stark variieren, je nach Größe, Funktionalität und Zielsetzung. Eine kleine, einfache Website kann bereits für unter 10 € pro Monat betrieben werden, während komplexe Projekte auch mehrere tausend Euro pro Monat verschlingen können.

Tipp: Erstelle ein klares Budget und plane die monatlichen Kosten langfristig, um Überraschungen zu vermeiden.

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