Es ist eine der häufigsten Fragen überhaupt, die im Zusammenhang mit der Erstellung von Webseiten vorkommt: Was kostet der Spaß. Ich nehme mir die Zeit und mache einen schnellen Preisvergleich. Konkrete Antworten findest du gleich oben im Artikel.
Beachte auch das Ende des Artikels, denn dort erfährst du, wie man am besten vorgeht, wenn du eine Website erstellen lassen möchtest.
Was kostet es, 2025 eine Website erstellen zu lassen
Wir alle wollen top Leistung für möglich wenig Geld bekommen. Wenn du diesen Beitrag liest, ist es relativ wahrscheinlich, dass du bald eine Website erstellen lassen willst. Vielleicht hast du schon ein paar Preise gesehen oder angefragt. Jetzt möchtest du wissen, was die üblichen Preise sind, ob die eintrudelnden Angebote für dich gut, günstig, oder ob sie überteuert sind.
Also los, wir machen einen schnellen Check.
Als erstes schaue ich bei Google. Ich tippe ein: Website erstellen lassen Preise. Die Antwort kommt direkt als Snippet; die Infos hat Google auf irgendeiner Website gefunden und sofort ausgegeben (ermittelt im Juli ’24). Ich zitiere:
Homepages mit Mitgliederbereich: 1.200 – 10.000 € Firmen-Website: 2.000 – 20.000 € Online-Shops: 4.000 – 20. 000 €
Hervorgehobenes Snippet aus Googles Suche am 1.7.2024
Sehr große Preisspanne, die einem nicht wirklich hilft – auch wenn es so stimmen kann.
Deshalb schaue ich auch noch bei Bing, der Microsoft-Suchmaschine. Diese Zusammenfassung wurde von der Bing-KI aus unterschiedlichen Quellen gemacht:
- Ein Onepager, also eine Website mit nur einer Seite, kostet ca. 1.100 – 1.500 EUR.
- Eine Website mit ca. 5 Inhaltsseiten kostet ab ca. 1.600 EUR.
- Eine Website mit ca. 10 Unterseiten kostet ab ca. 2.700 EUR.
- Eine Website mit individuellem Webdesign, professioneller Webentwicklung und Corporate Design kostet ca. 3.000 – 12.000 EUR.
Zitat: Bing Suchergebnisse 1.7.2024
Wir bekommen hier eine grobe Vorstellung davon, was eine Website kosten kann abhängig davon, wie umfangreich sie ist. Je nach weiteren Anforderungen und je nach Anbieter werden die Preise unterschiedlich sein, meistens höher als die Ausgangspreise. Bei diesen Preisen handelt es sich um eher einfachere Webseiten, die vor allem Informationen (Text, Bild) enthalten, ein Kontaktformular und vielleicht eine extra eingerichtete Landing Page.
Ich suche aber weiter, denn es geht anscheinend auch deutlich günstiger.
Website erstellen lassen schon ab 5€
Bei dieser Ansage ist die erste Adresse natürlich Fiverr. Die Preise dort sind so unterschiedlich wie die Länder, aus denen die Freelancer kommen. Bereits auf der ersten Seite mit Ergebnissen sehe ich Preise von 5 (fünf) Euro für eine Webseite mit WordPress bis 1863 Euro für eine Webflow-Website mit 3D-Animationen (und es wird noch teurer, warte mal ab).

Wow! Das ist auch eine große Preisspanne, wenn auch generell im günstigen Bereich. Die meisten Angebote liegen im Bereich um 100 Euro. Für eine komplette Website 🤔.
Ich will es etwas genauer wissen und untersuche ein Angebot, wo die Preise bei ca. 15 Euro anfangen.
Das Bild zum Angebot suggeriert auf den ersten Blick, dass eine junge Frau die Webseiten baut. Nach dem Klick darauf sehe ich im Profilbild jedoch einen Herrn, der wohl aus Indien stammt – oder zumindest trägt er eine Kopfbedeckung, die für diese Region typisch ist. Egal ob er oder sie – mich und euch interessieren ja hauptsächlich die Preise.
Der niedrigste (ca. 15 Euro) gilt für einen Onepager – also eine einzige Seite, wie eine Visitenkarte (was ist mit Impressum und der Datenschutzerklärung?). Will man fünf Seiten haben, zahlt man um die 150 Euro. Immer noch super günstig.
Der Hammer kommt aber jetzt. Für nur 300 Euro bekommst du sogar eine responsive (an unterschiedliche Bildschirmgrößen angepasste) E-Commerce-Website, also ein Shop-System. Dazu 10 Unterseiten und 9 Korrekturschleifen. Ob man so konfigurierten Shop auch in Deutschland ohne Bedenken laufen lassen kann? Das habe ich nicht untersucht.
Was kann man bei diesen Preisen erwarten?
Bei den Preisangaben auf fiverr wird immer ein Leistungsumfang beschrieben. Es funktioniert so: Du bekommst das, was der Anbieter in seiner Leistungsbeschreibung definiert hat.
Als Beispiel die Website für ca. 150 Euro: Standard-Responsive-Website-Design, 5 Seiten, vollständig responsiv, SEO-freundlich + Plugins + Support + Mobil. 4 Tage Lieferzeit, 6 Revisionen.
Liest sich nicht schlecht.
Aber was bedeutet eigentlich konkret SEO-freundlich? Ist da nur ein SEO-Plugin installiert und vorkonfiguriert, oder werden auf der Website bespielsweise SEO-optimierte Bilder verwendet?
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, eine gute Website, die die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden berücksichtigt innerhalb von vier Tagen zu machen. In diesem Fall nimmt der Anbieter vermutlich ein fertiges Design, versucht, die gelieferten Inhalte so gut es geht hineinzupacken und fertig. Kann man zwar machen, das Ergebnis ist aber vermutlich nicht wirklich zufriedenstellend.
Was kann man von solchen Angeboten erwarten?
Ehrlich? Ich weiß es nicht. Ich kann nur vermuten, dass da keine gute Kommunikation möglich ist, allein deshalb, weil der Webdesigner in einer anderen Zeitzone sitzt. Können die Billiganbieter überhaupt eine Internetseite bauen? Sicher. Die Qualität der Arbeit? Schwierig zu beurteilen, auch wenn in den Bewertungen Zufriedenheit überwiegt.
In welchem Fall könnte man sich vorstellen, so jemanden zu beauftragen? Wenn man vielleicht privat eine Webseite billig haben möchte, an die man keine großen Erwartungen stellt. Die vor allem ein paar Infos und Bilder beinhaltet, vielleicht ein Kontaktformular. Aber auch hier kommt die Frage auf: wie schaut’s aus mit Cookies, Impressum, Datenschutz?
Pro-Webdesigner auf fiverr sind nicht günstig
Wenn man bei den Suchergebnissen den Schalter „Pro-Dienstleistungen“ aktiviert, bekommt man plötzlich auch deutlich höhere Preise zu sehen: von 2500 bis 5600 bereits unter den ersten paar Suchergebnissen. Damit sind wir schon bei eher „üblichen“ Preisen angelangt.
Man kann sich also fragen: Wenn das die PRO-Leistungen sind, wie professionell arbeiten dann die günstigen Anbieter? Und: Warum so unterschiedliche Preise, wo alle doch das Gleiche versprechen, nämlich, dass sie eine Website erstellen werden.
Die Frage könnte man auch anders stellen: Wieso soll man 3000 Euro für eine Website bezahlen, wenn man sie für 300 Euro bekommt? Oder so: Warum gibt es denn überhaupt noch solche Anbieter, die 5000 und mehr verlangen, wenn sie das gleiche machen wie die billigeren?
Machen sie alle überhaupt das gleiche und dazu noch gleich gut?
Woher kommen die Preisunterschiede?
Die Preisunterschiede kann es tatsächlich aus jedem erdenklichen Grund geben:
- das kann die Menge und Qualität der Arbeit sein
- das Herkunftsland des Freelancers und seine Arbeitskosten
- wie gut oder schlecht er sich um die Kunden kümmert
- wie die Auftragslage beim Anbieter ist
- ob er Ergebnisse vorweisen kann, die seine Kunden mit den Webseiten erzielen
- ob er Webseiten nur in einem bestimmten Preissegment baut, weil er sich so positioniert hat und genug Kunden hat
- ob ein professioneller Anbieter gerade erst startet und die ersten Kunden mit niedrigeren Preisen gewinnen will
- und so weiter…
Es kann also durchaus sein, dass ein Freelancer eine Website für zum Beispiel 1700 Euro macht und ein anderer eine „vergleichbare“ für 2800 Euro liefert. Ob die Leistung beim zweiten Anbieter deutlich besser ist, kann man auf den ersten Blick nicht immer einfach feststellen. Eins ist aber sicher: Es gibt auf jeden Fall Kunden, die diese Preise bezahlen können und wollen.
Die Website ist nicht gleich Website, auch wenn sie optisch ähnlich aufgebaut ist, ähnliche Bilder hat und vom Umfang her relativ gleich ist. „Unter der Haube“ kann es deutliche Unterschiede geben.
Aber die Technik oder Mehrarbeit erklären nicht alles. Wie gesagt – die oben genannten Gründe können den Preis ebenso beeinflussen – in beide Richtungen. Deshalb lassen sich die Webseiten-Preise nicht so präzise vergleichen wie die von einem Smartphone. Zu viele Faktoren können bei der Dienstleistung Webdesign eine Rolle spielen.
Was kostet eine Website bei einer Agentur
Um es kurz zu machen: Tendenziell mehr als bei einem Ein-Mann/Frau-Betrieb. Hier muss man eine Sache berücksichtigen:
Wenn man „Agentur“ hört oder liest, denkt man sofort an ein Unternehmen, das mehrere Mitarbeiter beschäftigt, ein schönes Büro hat usw. Nun… es stimmt nicht immer, denn ich kann mich eine Agentur nennen, auch wenn ich alleine von Zuhause arbeite.
Wieso schreibe ich das? Damit du nicht fälschlicherweise annimmst, dass du gerade eine super „Agentur“ gefunden hast, die dir die Internetseite wirklich günstig macht. Vielleicht ist es doch eine Freelancerin oder ein Freelancer.
Also: Wie kann man als Kunde vorgehen, um eine gute Dienstleistung zu kaufen und eine gute Website zu bekommen?
So gehst du am besten vor – 6 Schritte
Du willst eine Website erstellen lassen – möglichst günstig, aber die Qualität soll stimmen und du willst auch normal mit dem Webdesigner kommunizieren können. Wie sollst du vorgehen?
- Überlege möglichst genau: Was ist dir wichtig bei deiner Firmenwebsite? Was muss sie haben, was muss sie können, was muss sie aus deiner Perspektive für dich leisten? Was ist dir wichtig auch in Bezug darauf, wie dein Auftrag ausgeführt wird? Fühlst du dich eher bei einer Agentur besser aufgehoben oder bevorzugst einen direkter Kontakt mit einem Freelancer? (Wie schon erwähnt: Es gibt Freelancer bzw. Soloselbstständige, die alleine arbeiten, aber sich trotzdem eine Agentur nennen.)
- Definiere dein Budget. Du musst wissen, wie viel Geld du für die Website ausgeben kannst. Jeder Webdesigner wird dich danach fragen. Nicht weil er dir die höchste mögliche Summe abknöpfen will. Wir Dienstleister müssen einfach prüfen, ob deine Wünsche zu dem Preis machbar ist, den du eingeplant hast. Extra Funktionen kosten mehr als nur eine „einfache“ Website mit Informationen.
- Sei dir bewusst, dass du doch für mehr Geld meistens auch mehr bekommst. Die Kalkulation ist recht simpel: Damit Webdesigner das verdienen, was sie verdienen müssen, werden sie bei günstigen Projekten schneller arbeiten. Das bedeutet weniger Zeit für Feinheiten – beim besten Willen. Hinzu kommt: Ein guter Kundenservice, aufwendige Beratung, Design, Korrekturschleifen kosten viel Zeit.
- Schau dich auf der Website des Webdesigners um, mach dir ein Bild von der Person, ihrem Angebot und den Referenzen. Suche nach Bewertungen und Stimmen von zufriedenen Kunden, die plausibel klingen. Frage auch in deinem Bekanntenkreis herum, vielleicht kann dir jemand eine vertrauenswürdige Person empfehlen?
- Sprich unbedingt mit dem Webdesigner, wenn er/sie für dich generell in engere Auswahl kommt. Keine Angst: Es ist im Normalfall kein Verkaufsgespräch, sondern eine Sondierung mit Beratung. Das Ziel: Beide Seiten müssen für sich herausfinden, ob die Zusammenarbeit möglich ist (zeitlich, finanziell, bezüglich der Anforderungen) und ob es auch menschlich passt.
- Das wohl wichtigste: Vertrauen. Im direkten Gespräch hast du eine gute Möglichkeit für dich zu entscheiden, ob du deinem Gegenüber vertraust. Ob ihr auf einer Wellenlänge miteinander kommuniziert. Denn auch wenn alle anderen Rahmenbedingungen stimmen, aber dein Bauchgefühl schlecht ist – suche jemanden, der/die dich wirklich überzeugt.
Und der Preis? Tendenziell wird er bei einer Agentur höher sein als beim Freelancer oder einer Ein-Mann-Agentur für ähnliche Leistung – das ist meine persönliche Beobachtung.
Laufende Kosten für Website beachten
Beachte bei alledem auch noch die laufenden Kosten für eine Website. Frage deinen Dienstleister explizit danach, wenn er es nicht erwähnt. Zu erwarten sind jährliche Kosten für Hosting und Domain, aber auch für eventuelle Plugins, also extra Software, die in vielen Fällen notwendig sind.
Wenn du das Thema Webseitenpreise noch vertiefen willst, lies einen weiteren Beitrag, in dem ich erkläre, wie du sonst noch herausfinden kannst, ob du einen angemessenen Preis für die Website bezahlst oder nicht.